Visafrei nach China bis Ende 2026

Autor: Torsten Matzak

Warum jetzt der perfekte Moment ist, das Land neu zu entdecken

Die Weltlage ist derzeit eher unübersichtlich. Und noch immer kämpfen viele Länder mit den Folgen der Corona Pandemie. Schon 2023 hatte China die visafreie Einreise für zahlreiche Länder ermöglicht.

Jetzt hat die Regierung in Beijing angekündigt, die visafreie Einreise für zahlreiche Länder um ein Jahr zu verlängern. Auch für deutsche Staatsangehörige.

Nach Jahren globaler Unsicherheit, Formularfluten und schwerfälliger Grenzprozesse ist diese Politik eine Einladung – ganz ohne roten Teppich, aber mit klarer Absicht: Kommt wieder, schaut euch um, erlebt unser Land.

Hintergrund, Chancen und ein Jahr voller Ereignisse

Die visafreie Einreise für deutsche Staatsbürger wurde ursprünglich Ende 2023 eingeführt – ein diplomatischer Paukenschlag, aber mit Verfallsdatum. Das neue Ende-2026-Zeitfenster verlängert die Option einmal mehr und es macht deutlich: China öffnet sich. Bis zu 15 Tage dürfen Deutsche ohne Visum einreisen – für Tourismus, Familienbesuche, Geschäftsreisen und Transits.

Warum China das macht – die nüchterne Wahrheit:

China verfolgt mit dieser Öffnung mehrere klassische Ziele, ganz in der Art, wie Staaten seit Jahrzehnten handeln – nicht kompliziert, sondern pragmatisch:

  1. Tourismus stärken: Das Land will wieder mehr internationale Besucher. Und man weiß dort sehr genau, dass Reisende keine Formulare lieben. Ein visafreier Staat ist ein attraktiver Staat – so alt wie der Mauerziegel.
  2. Geschäftsbeziehungen ausbauen: Deutsche Firmen sind wichtige Partner. Je leichter der Grenzübertritt, desto schneller laufen Deals an – das ist Handelsschule 1×1.
  3. Soft Power und Imagepflege: China möchte sich wieder offen zeigen. Nicht experimentell, sondern solide – eine kontrollierte Öffnung, die Vertrauen schaffen soll.

Was macht 2026 besonders?

2026 ist ein Jahr, das China ohnehin mit Veranstaltungen füllt wie ein Handwerker seinen Werkzeugkasten:

  • Große Kulturprojekte: Mehrere Museen erweitern ihre Dauerausstellungen, neue Ausgrabungsfunde werden präsentiert, und Städte wie Xi’an, Luoyang und Chengdu nutzen das Jahr für Jubiläumsprogramme zu historischen Dynastien.
  • Erweiterte Hochgeschwindigkeitsstrecken: Neue Verbindungen zwischen Süd- und Ostchina machen Reisen unkomplizierter – und wer einmal in einem chinesischen Hochgeschwindigkeitszug saß, weiß, dass die Dinger laufen wie ein Uhrwerk.
  • Sport- und Kunstevents: Von Marathonserien bis zu internationalen Biennalen – 2026 wird ein dichtes Jahr für Kulturfreund*innen und sportbegeisterte Reisende.
  • Modernisierte Flughäfen: Shanghai, Shenzhen und Chengdu erneuern Terminals und Abläufe, was die visafreie Einreise noch flüssiger macht.

Kurz gesagt: Die visafreie Einreise kommt nicht einfach in ein normales Jahr. Sie trifft ein China in Aufbruchstimmung – die perfekte Kombination für neugierige Gäste.

Reisehöhepunkte im Reich der Mitte

China ist riesig. 15 Tage sind genug für viel Erlebnis, aber nicht für alles. Traditionell heißt das: Man konzentriert sich auf Kernrouten – wie früher beim Interrail, nur geordneter.

Peking – wo die Geschichte nie schweigt

Die Hauptstadt ist ein Pflichtstopp für Erstbesucher. Die Verbotene Stadt wirkt nicht einfach monumental – sie ist ein Geschichtsbrocken, der einem im besten Sinne die Sprache verschlägt. Der Platz des Himmlischen Friedens, die Hutongs, der Himmelstempel: alles Orte, an denen man die jahrhundertelange Geschichte beinahe physisch spürt.

2026 wird in Peking zudem eine große Renovierungsetappe der Kaiserpalast-Museen abgeschlossen – eine seltene Gelegenheit, Bereiche zu sehen, die lange nicht zugänglich waren. Und ja, die Große Mauer bleibt beeindruckend, egal wie viele Menschen hinaufstapfen.

Shanghai – wo China modern wird und trotzdem nostalgisch bleibt

Shanghai ist wie ein Buch, das man aufschlägt und sofort mitten in zwei Geschichten steckt: die internationale Kolonialvergangenheit am Bund und der techno-futuristische Moment in Pudong. 2026 soll der neue Museumskomplex im West Bund vollständig öffnen – Kunstfans werden ihre Freude daran haben.

Shanghai eignet sich perfekt für Reisende, die Geschichte lieben, aber gleichzeitig schätzen, wie sauber ein modernes Metrosystem sein kann.

Xi’an – das Gedächtnis des alten China

Wer das alte China sehen will, kommt an Xi’an nicht vorbei. Die Terrakotta-Armee ist ikonisch, aber die Stadt selbst ist 2026 voller kleinerer Ausstellungen zum Thema Seidenstraße. Die Stadtmauer gehört zu den größten und am besten erhaltenen der Welt. Ein Spaziergang darauf ist ein Erlebnis, das man nicht vergisst – egal wie fit man ist.

Chengdu – Pandas, Tee und ein Lebensrhythmus zum Verlieben

Chengdu ist für viele die sympathischste Großstadt des Landes. Man sitzt in Teehäusern, isst sich durch die scharfen Gerichte der Sichuan-Küche und besucht natürlich das Panda Research Base Center. 2026 sollen dort neue Anlagen eröffnen, die Besucherströme besser lenken und mehr natürliche Habitate schaffen.

Sinokulturelle Reise

Im Fluss des Ostens durch Jahrzehnte und drei Länder gleitend Zum Reiseprogramm

Stadt des Porzellans

Wo China´s Tradition der Porzellanherstellung noch unmittelbar spürbar wird. Zum Blogbeitrag

Guilin und Yangshuo – Natur wie aus einem Tuschegemälde

Limestone-Karstlandschaften, Flussfahrten auf dem Li River, grüne Berghänge – es ist ein Klassiker, aber zurecht. Für Reisende, die Natur und Ruhe suchen, sind diese Regionen ein Gegenprogramm zu den Megastädten.

Yunnan – Vielfalt wie ein eigener Kontinent

Ethnische Minderheiten, alte Teehandelsrouten, tibetisch geprägte Bergstädte, subtropische Täler. Wer sich tiefer einlassen will, findet in Yunnan ein kleines Wunderland.

Gute Planung – um mehr zu erleben

Und auch das Hinterland des Reiches der Mitte sollte man nicht vergessen. Rasant entwickelt in den letzten zwei Jahrzehnten ist es schon lange nicht mehr der Hotspot für Armut, sondern zeigen das Leben in einem Land, welches Tradition und Moderne auch hier verbindet. 15 Tage reichen deshalb, wenn man sie gut plant – und einen eigenen Spannungsbogen schafft. Denn wer hier nicht auswählt, steht schnell auf verlorenem Posten da, alles zu wollen und nichts zu erreichen.

Hong Kong, Macau und Taiwan – drei Welten neben China

Wer nach China reist, sollte die besonderen Nachbarn nicht ignorieren – und jeder von ihnen hat seine eigene Geschichte, seine eigenen Regeln und seinen eigenen Reiz.

Hongkong – das Tor zwischen Welten

Hongkong bleibt eine Mischung aus britischem Erbe, chinesischer Verwaltung und globaler Urbanität. Die Einreisebedingungen sind eigenständig, die Atmosphäre ebenso.
2026 stehen mehrere ambitionierte Kulturprojekte an, darunter neue Programme im M+ Museum und dem West Kowloon Cultural District.

Die Stadt eignet sich perfekt für Reisende, die gern mal auf einer Dachbar stehen und gleichzeitig Tempelbesuche lieben. Der Sprung von China nach Hongkong ist schnell – aber administrativ ein Grenzübertritt.

Macau – Geschichte trifft Glitzer

Macau wirkt wie eine portugiesische Kolonie, die jemanden in Las Vegas geheiratet hat. Historisch gewachsen, überraschend charmant, kulinarisch hervorragend. Für viele Reisende ist es ein Tages- oder Zwei-Tages-Stopp – und 2026 wird die Restaurierung einiger Kolonialbauten abgeschlossen sein.

Auch hier gilt: eigene Einreisebestimmungen, aber leicht zu kombinieren.

Taiwan – politisch kompliziert, touristisch großartig

Taiwan ist unabhängig verwaltet, hat eigene Regeln und zugleich eine kulturelle Brücke zum Festland. Die Natur ist grandios: Taroko-Schlucht, Bergketten, Küstenwege. In Taipei mischen sich Nachtmärkte, Technologie und Tempel.

2026 sind mehrere nationale Kunstprogramme geplant, unter anderem große Ausstellungen mit einem Bezug zu 130 Jahren moderne Stadtentwicklung von Taipeh, die mit der japanischen Herrschaft ab 1895 einsetzte.

Warum diese drei Orte 2026 besonders lohnen

Sie ergänzen China wie Seitenkapitel eines großen Romans: eigenständig, aber verwoben. Für Reisende, die den Blick weiten wollen, bieten sie eine Möglichkeit, Ostasien differenziert kennenzulernen – und die politischen Feinheiten zu verstehen, ohne ein Studium der internationalen Beziehungen zu benötigen.

2026 – das Jahr, um die Koffer nicht im Keller zu lassen

China öffnet die Türen – und das nicht nur für ein paar Monate, sondern bis Ende 2026. Es ist eine seltene Gelegenheit, ein Land mit uralter Seele und moderner Kraft ohne Papierkrieg zu erleben. Ein Land, das Geschichte atmet, während Hochgeschwindigkeitszüge durch seine Ebenen rauschen.

Die touristischen Möglichkeiten sind gewaltig, die Ereignisse zahlreich, die Logistik so gut wie nie. Und mit Hongkong, Macau und Taiwan stehen drei zusätzliche Kulturräume bereit, die eine Reise perfektionieren wie Gewürze ein gutes Gericht.

Wer 2026 nicht reist, wird sich später fragen, warum er das goldene Fenster verpasst hat. Also: Rucksack, Reisepass, Neugier – und los. China wartet. Und diesmal macht es euch sogar die Tür auf.

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